Die Bertha-von-Suttner-Schule im Spiegel der Presse

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Donnerstag, 19.05.2011

Ein Baum, der niemals Wasser braucht

Kunst: Abiturienten der Suttner-Schule schaffen das erste Objekt für den Skulpturenweg zwischen Mörfelden und Walldorf

Ein Baum, der das ganze Jahr über Blätter trägt, nie gegossen oder beschnitten werden muss, ist wohl der Traum vieler Gärtner. Neun Abiturienten der Bertha-von-Suttner-Schule haben solch einen Baum entworfen. Auf der Wiese vor dem Hauptgebäude zwischen den beiden Stadtteilen steht der mehr als zwei Meter hohe, rot-braune Koloss mit seinen unzähligen Ästen, an denen weiße Blätter hängen.

Der Suttner-Baum besteht allerdings nicht aus Holz. Die Schüler haben mit den Künstlern Filipe Mirante und Otto Schaffner ein Schmuckstück aus Metall und Marmor gebaut. „Das war eine sehr angenehme Zusammenarbeit, alle waren sehr engagiert. Eine Wiederholung fände ich daher gut“, sagte Schaffner bei der Einweihung der Skulptur.

Stolz auf ihre Skulptur sind (von links) Viola Leonhardt, Lena Bibos, Stephanie Hamela,
Heike Marquart, Haben Asmerone, Larissa Schmelz und Larissa Schulmeyer. Im
Hintergrund ist ihr Baum aus Metall und Marmor zu sehen.
Foto: Timo Jaworr


Auch Bürgermeister Heinz-Peter Becker (SPD), der wie Stadtrat Franz-Rudolf Urhahn (Grüne) sowie der stellvertretende Schulleiter Joachim Reinhold und Kunstlehrerin Inna Poltorychin bei dem Termin dabei war, fand das Ergebnis der Kooperation „schön“. Eine Idee der Stadtverordnetenversammlung sei es, am Radweg zwischen Mörfelden und Walldorf, der auch an der Suttner-Schule vorbeiführt, Kunstobjekte aufzustellen und einen Skulpturenweg einzurichten. Über den ersten Beitrag freue er sich sehr, sagte Becker.

Entstanden ist das rund 1000 Kilogramm schwere Kunstobjekt abseits der Schulstunden auf dem Gelände des Walldorfer Bauhofs. „Dort haben wir in Schichtarbeit alle Teile angefertigt“, erzählte Schülerin Lena Bibos. Ein Jahr lang haben sich die Abiturienten mit dem freiwilligen Projekt beschäftigt. „Das ist jetzt das Denkmal für uns auf dem Schulhof“, sagte Stephanie Hamela. Nachhaltig künstlerisch geprägt hat die Arbeit vor allem Viola Leonhardt. „Ich werde Kunst studieren“, kündigte sie an.

Dass aus der Schüler-Künstler-Kooperation ein Baum entstehen sollte, sei von Beginn an klar gewesen, so Lena Bibos. Nur wie dieser aussehen werde noch nicht. Über Materialien wie Dosen und Tennisbälle sei anfangs noch diskutiert worden. Geschaffen wurde der Baum dann aber schließlich aus Metall und Marmor – denn das sind die Fachgebiete der beteiligten Künstler Otto Schaffner und Filipe Mirante.

So sägten, schweißten, löteten und feilten Viola Leonhardt, Lena Bibos, Stephanie Hamela, Heike Marquart, Haben Asmerone, Larissa Schmelz, Larissa Schulmeyer, Remo Bahl und Dean Haltmayer nach dem Unterricht auf dem Bauhof, die Skulptur wuchs Stück für Stück. Bibos: „Das war eine klasse Erfahrung. Von dem Ergebnis sind wir begeistert und stolz auf unseren Baum.“

Bericht: Timo Jaworr

Quelle: Groß-Gerauer Echo vom 19.05.2011
echo-online.de